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Wisente im Wittgensteiner Land

Bildurheber: Stefan Neuser

Das Wittgensteiner Land ist um eine Attraktion reicher.

Insgesamt 25 Tiere sollen auf einer Fl�che von rund 4.300 Hektar (so gro� wie Manhattan) durch die W�lder streifen. Die Tiere kommen aus Zoos, Tierg�rten oder Wildparks. Wichtig f�r den Erfolg: In der ersten Phase werden bis zu zw�lf Wisente in einem im Projektgebiet gelegenen Eingew�hnungsgehege von etwa 80 Hektar Gr��e auf die eigentliche Freisetzung vorbereitet.

Hier k�nnen sie sich an den Lebensraum gew�hnen, einen festen Sozialverband bilden und dann beginnen, sich zu vermehren. Zudem dient diese Projektphase in besonderem Ma�e der Sammlung wissenschaftlicher Erkenntnissen in diesem f�r Westeuropa einzigartigen Vorhaben.

Als Zielpopulation wurde eine Zahl von 25 Tieren festgelegt. Alle �berz�hligen Tiere werden abgefangen, anderen Projekten zur Verf�gung gestellt oder in Zoos, G�rten oder Wildparks gebracht. Auch nach der endg�ltigen Freisetzung der Tiere findet eine intensive wissenschaftliche Begleitung statt. Daran sind die Universit�t Siegen, die Johann-Wolfgang-Goethe-Universit�t Frankfurt a.M. und die Universit�t G�ttingen beteiligt. In dieser Phase geht es unter anderem darum, die Auswirkungen der Wisente auf den Naturraum zu dokumentieren. Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Fachvertretern unterschiedlichster Disziplinen, Institutionen und B�rgern vor Ort, wacht �ber den planm��igen Ablauf des Wisent-Projekts.

Bildurheber: Wisent-Wildnis-Wittgenstein e.V.

Das Projekt

Weltweit gibt es etwa 4.000 Wisente � diese Zahl t�uscht �ber die tats�chliche Bedrohung f�r die Art hinweg. Der Wisent ist nach wie vor gef�hrdet und steht weit oben auf der Roten Liste der weltweit bedrohten Tierarten. Alle lebenden Tiere stammen von zw�lf Gr�ndertieren ab, daher ist die genetische Variabilit�t gering und die Tiere sind eher anf�llig f�r Krankheiten. Die Neubegr�ndung vieler r�umlich getrennter Wisent-Populationen kann helfen, das Aussterberisiko zu minimieren.

Was das Artenschutzprojekt so au�ergew�hnlich macht: Kein anderes Projekt kann so anschaulich zeigen, dass selbst im dicht besiedelten Deutschland im bewirtschafteten Privatwald f�r ehemals heimische Gro�s�ugetiere bei geeignetem Management eine Lebensgrundlage geschaffen werden kann und dass sich menschliche Nutzungsinteressen mit den Lebensanspr�chen der Tiere vereinen lassen.

Die langfristige Wiederansiedlung von frei lebenden Wisenten im Rothaargebirge ist nicht nur eines der zurzeit international meist beachteten Artenschutzprojekte. Europaweit interessieren sich auch Natursch�tzer f�r die Freisetzung der Tiere in den Wittgensteiner W�ldern bei Bad Berleburg.

Die Wisente beleben den Wald im Rothaargebirge. Ihre �kologische Funktion als Pflanzenfresser ist unserer Landschaft unbesetzt. Wo Wisente grasen, bleiben Lichtungen offen und es entsteht artenreiches Gr�nland. Wenn Tiere mit ihrem massigen K�rper zur K�rperpflege ein Staubbad nehmen, mit Biss und Tritt Vegetation und Boden strukturieren, entstehen Mikrobiotope, die vielfach Lebensraum f�r hochbedro9hte Spezialisten der Tier- und Pflanzenwelt sichern.

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