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Schloss Wittgenstein

Bildurheber: Stefan Neuser

Eine Burg wurde 1187 erstmals als "Widenkindigstein" urkundlich erw�hnt. Mit der Anlage dieser Burg sicherte das Haus Battenberg seinen Einfluss im Wittgensteiner Land an der oberen Lahn. Im Jahre 1190 schloss Graf Werner I. von Battenberg und Wittgenstein einen Vertrag mit dem Erzbischof von Mainz, Konrad I. von Wittelsbach, demgem�� er dem Erzstift gegen eine Geldzahlung die Burg Wittgenstein aufzutragen versprach und sie von diesem als Lehen zur�ck erhalten sollte. Der Erzbischof blieb jedoch einen Teil der Zahlung schuldig, sodass der Vertrag nicht in Kraft trat und Werner sich schon nach einigen Jahren wieder aus der damit verbundenen Abh�ngigkeit von Mainz befreien konnte. Erst in einem Vertrag mit Werners S�hnen Werner II., Widekind I. und Hermann vom 2. September 1223 gelang es dem neuen Erzbischof Siegfried II., die Auftragung der Burg Wittgenstein an das Erzstift zu erlangen und sie ihnen zu Lehen zu geben.

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Im Jahr 1238 folgte die Teilung des Hauses Battenberg in eine Battenberger und eine Wittgensteiner Linie durch die S�hne Widekinds I. Die Burg Wittgenstein und die Stadt Laasphe kamen an Siegfried I., der sich nunmehr Graf von Wittgenstein nannte. Mit dem Aussterben der Grafen von Wittgenstein im Mannesstamm 1359 fiel die Burg an das Haus Sayn-Wittgenstein. W�hrend des Drei�igj�hrigen Kriegs wurde das Schloss 1634 besetzt und erheblich besch�digt, wurde jedoch wieder instand gesetzt. Bis 1950 diente es als Wohnsitz der F�rsten zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.

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Nachdem die F�rsten in das Schloss Schwarzenau umgezogen waren, wurde das Wohnheim eines Internats im Schloss untergebracht. W�hrend der 1960er Jahre wurde dieses in das Gymnasium Schloss Wittgenstein umgewandelt. Inzwischen wurden viele Zimmer zu Klassenr�umen umgebaut und es findet regul�rer Schulunterricht statt. F�r die Versorgung der Ganztagssch�ler wurden die bestehende Internatsk�che und der Speisesaal 2009 renoviert.
Die unregelm��ige Dreifl�gelanlage des Schlosses erstreckt sich �ber eine L�nge von ungef�hr 125 Meter. Die Anlage wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet und weist keinen einheitlichen Baustil auf. �berwiegend ist das Geb�ude der Renaissance und dem Barock zuzurechnen.

Der Nordfl�gel (oder Mittelbau) des Schlosses stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. In seinem Westteil wurden die Grundmauern eines quadratischen Turms ausgegraben, wobei anzunehmen ist, dass dieser der urspr�nglichen Burg aus dem 12. Jahrhundert zuzuordnen ist.

An den beiden Seiten des Nordfl�gels sind der Westfl�gel (oder K�chenfl�gel) und der Ostfl�gel (Kammerfl�gel) zu finden. Diese waren urspr�nglich selbst�ndige Geb�ude, wurden aber Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Nordfl�gel verbunden. Der markante viergeschossige Pavillon am Ostfl�gel wurde 1783 erbaut.

Der Marstall des Schlosses stammt aus dem Jahr 1736, die �brigen Wirtschaftsgeb�ude sind j�ngeren Datums.

Wenig bekannt ist, dass das Schloss auf einem Felsen erbaut ist, der f�r die Namensgebung der Region Wittgenstein Bedeutung hat. Der �Widukind�-Felsen ragt auch heute noch unbehandelt und roh in einen der Glasg�nge hinein, die den inneren �Rosengarten� umschlie�en. Innerhalb des Schlosses befand sich bis vor kurzem das f�rstliche Archiv, das historische Dokumente aus den vergangenen Jahrhunderten verwahrt, vor allem ab dem 17. Jahrhundert. Dieses Archiv ist nach dem Eigentums�bergang in ein Geb�ude der Rentkammer unterhalb des Schlosses verlegt worden. Unbewiesenen Ger�chten zufolge befindet sich zwischen dem Schloss und der st�dtischen Kirche ein Fluchttunnel, der bisher jedoch noch nicht gefunden wurde.

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